RÖMERMUSEUM BEDAIUM

MUSEUM FÜR DIE KELTISCH-RÖMISCHE VERGANGENHEIT DES CHIEMGAUS

Archäologischer Rundweg

Station 8

Hortfund von Heimhilgen

Die Zeit von 1800 - 1200 v. Chr. gilt im Mitteleuropa als Bronzezeit. Bronze wurde dabei aus der Verbindung von Kupfer und Zinn hergestellt. Da die damals bekannten Lagerstätten in Europa selten waren und weit auseinander lagen, mussten die Metalle über große Distanzen gehandelt werden.

Aus der frühen Bronzezeit um 2000 v. Chr. stammt der erste Hortenfund von Heimhilgen. 5 Ösenbarren, 1 Randleistenbeil und 1 Ringhalsragen wurden 1916 unter einem Findling (großer Stein) gefunden. Ein zweiter Hortenfund bestehend aus einigen Ösenringbarren konnte einige Jahrzehnte später gesichert werden. Solche Depotfunde aus der Bronzezeit sind verhältnismäßig zahlreich. In den Depots finden sich gewöhnlich neben einem geringen Anteil an Waffen, Werkzeugen oder Schmuck hauptsächlich Vorräte an gestapelten Rohbronzematerialien in der damals üblichen Handelsform von Spangen oder Ringen. Hortenfunde müssen nicht, können aber im Zusammenhang mit kriegerischen Ereignissen stehen. Auch Weihe- oder Opfergaben sind denkbar.

HochäckerKulturen von Burgham und Roitham

"Hochäcker" haben ihren Namen nicht von der Höhenlage eines Ackers, sondern von seiner typischen Form. Sie bestehen aus mehreren erhöhten Ackerbeeten und dazwischenliegenden Furchen mit gleicher Länge und Breite. Sie erreichen bei uns eine Breite von 5 - 8 m und eine Länge von über 100 m. Da die Äcker nach beiden Seiten zur Furche hin abfallen spricht man auch von Wölbäckern.

Je weniger die Äcker durch landwirtschaftliche Tätigkeiten und Erosion abgetragen wurden, desto besser sind sie noch heute sichtbar. Besonders in Waldgebieten sind, bedingt durch die geringe landwirtschaftlich Beeinträchtigung, die typischen Erdwälle noch heute gut sichtbar. Die Entstehung verdanken wir möglicherweise einer speziellen Pflugtechnik mit einem schollenwendenden Streichbrettplug. Dabei wurde die Scholle immer zur Ackermitte hin gewendet. Auch die Erstellung per Hand ist denkbar. In stark moorigen Gebieten war unter Umständen eine sandige oder lehmige Unterlage notwendig, auf die Humus aufgebracht wurde um einer Staunässe vorzubeugen.

Die Hockäcker von Burgham und Roitham stammen vermutlich aus dem frühen Mittelalter. Sie bilden mit einer Fläche von 50 ha eine ausgedehnte Hochäckerkultur.