RÖMERMUSEUM BEDAIUM

MUSEUM FÜR DIE KELTISCH-RÖMISCHE VERGANGENHEIT DES CHIEMGAUS

Archäologischer Rundweg

Station 6

Grabhügel von Steinrab

Seit dem Ende der Urnenfelderzeit (1200 - 750 v. Chr.) bekannt, stand Eisen in der danach benannten Eisenzeit (750 - 500 v. Chr.) in großen Mengen zur Verfügung und wurde für die Herstellung von Waffen, Werkzeugen und allerlei weitere Gerätschaften verwendet. Kennzeichnend für die erste eisenzeitliche Periode war ein erneuter Wandel der Bestattungsart. Neben der Brandbestattung war auch die Körperbestattung wieder üblich. Man errichtete meist hölzerne Grabkammern und überschüttete diese mit Erde zu Grabhügeln. Mit der Errichtung eines Grabhügels verband man sicherlich auch bestimmte Glaubensvorstellungen. Der Hügel als Totenhain sollte vermutlich den Toten vor dem Vergessenwerden bewahren. Ein am Hügelfuß aufgebauter Steinkranz grenzte das Totenreich sichtbar ab. Den Toten wurden reichlich Tongefäße mit in das Grab gelegt, die sich in Form und Farbe von allen anderen vorrömischen Epochen unterschieden.

Die Grabhügel von Steinrab liegen in einem Wandstück und einer angrenzenden Wiese in der Nähe zweier Höfe von Steinrab. Von der ursprünglich größeren Anzahl an Grabhügeln sind heute noch acht Hügel im Wald erkennbar, während auf der Wiese nur noch zwei Hügel zu erahnen sind. Die Hügel bestehen aus sandigem Lehm aus der Umgebung der Hügel. Sie sind in der Regel ohne Steinsetzung und durchgehend Brandhügel. Da noch heute, trotz der Erosion, eine Hügelhöhe von bis zu zwei Metern besteht, müssen die Hügel damals noch deutlich größer gewesen sein. (dazu H. Dietl, 1908)

An Station 6 kann der schematische Aufbau eines rekonstruierten Grabhügels der Hallstattzeit besichtigt werden. Ein Fenster ermöglicht den Blick in das Innere bis zur Grabkammer.


An dieser Stelle möchten wir auf ein Projekt des Trostbergers Stefan Aigner aufmerksam machen, der sich in seinem Album den Hügelgräbern von Steinrab widmet.

Nähere Informationen zu diesem Musikprojekt finden Sie hier.